Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Koblenz

Wie fährt es sich im Westerwald

Dorothee und Rolf berichten über eine Westerwaldtour entlang der Wied und durch das Sayntal

Im Westerwald 10
Im Westerwald 10 © D & R Hidding

Wied und Sayntal

Wir haben mal wieder eine Expedition in der näheren Umgebung gemacht. Denn das Gute liegt ja oft so nah. Und so empfehlen wir diese Tour für ein (verlängertes) Wochenende.

Die Tour ist etwa 162 km lang und hat etwa 1100 Höhenmeter. Auch wenn es es sich prinzipiell um „Flußradwege“ handelt, ist durchaus Kondition erforderlich. Der Plan war folgender: Von unserem Wohnort Andernach über den Rhein nach Neuwied und rein ins Wiedtal. Erste Übernachtung in Roßbach. Dann denn Wiedtalradweg bis in Höhe Hattert und hier Abbiegen nach Hachenburg. Dort ist die zweite Übernachtung vorgesehen. Am dritten Tag geht es von Hachenburg an den Dreifelder Weiher, über einen kleinen Hügel nach Freilingen und ab da einfach das Sayntal herunter. Von Bendorf-Sayn nach Andernach zurück wäre dann der Abschluss.

Die erste Etappe stellt keine großen Hürden parat. Vor Altwied gibt es allerdings eine Baustelle auf der Wiedtalstraße. Offiziell darf man da nicht durch. Wir haben allerdings schon letztes Jahr die Bauarbeiter gefragt: Nach Dienstschluss wird die Baustelle so planiert, dass der Notarztwagen durchkommen kann. Dann hätte auch niemand was dagegen, wenn ein Fahrrad passieren würde-sagen die Bauarbeiter. Aus eigener Erfahrung aus dem Vorjahr kann ich nur empfehlen, NICHT den offiziellen Wiedtalradweg um Niederbieber herum zu nutzen. Das ist eine üble Berg-und Talbahn mit äußerst schlechter Wegbeschaffenheit. Natürlich ist das kein offizieller Rat, gegen Durchfahrtverbote zu verstoßen. In der Baustelle gibt es aber immer noch den Bürgersteig und Schieben ist ja erlaubt!

Bis Roßbach geht es auf dem gut ausgeschilderten Wiedtalradweg weiter. Speziell in Altwied ist der Radweg am Fluß entlang mit einer wassergebundenen Oberfläche versehen und nach Regenfällen matschig. Hier ist Vorsicht angesagt, denn zusätzlich gibt es hier auch viele Spaziergänger. Zwischen Waldbreitbach und Roßbach wird der Radweg über die Siedlung Lache geführt. Das erzeugt zusätzliche Höhenmeter. Da der Verkehr nicht allzu stark ist, lassen wir das aus und nehmen einfach die Talstraße.

Nach mal gerade 32 km übernachten wir im Hotel zur Post. Bei der Vorbereitung haben wir gemerkt, dass das gastronomische Angebot im Westerwald in den letzten Jahren erheblich abgenommen hat. Abends in Roßbach noch was Essen gehen… schwierig; man muss bis in den Vorort Niederbuchenau, wo ein Lokal griechische Spezialitäten anbietet.

Unsere nächste Etappe geht weiter an der Wied lang. Bis Seifen (Zielort des Raderlebnistages WIEDer ins Tal) stellt uns der Radweg nicht vor Probleme. Manche Schlenker durch die Siedlungen lassen wir aus. Die sind nämlich oft mit zusätzlichen Höhenmetern verbunden und wir wissen – am Ende das Tages haben wir noch einige davon. So fahren wir kurz vor Wiedmühle nicht durch Kodden, sondern bleiben auf der Landstraße. Da es noch früh am Morgen ist, hält sich der Autoverkehr in Grenzen. Ebenso verzichten wir auf den Umweg von Peterslahr über Heckerfeld nach Burglahr. Auch hier nutzen wir die Landstraße. Vor Peterslahr durchfährt man einen alten Eisenbahntunnel. Der hat nach vielen Jahren endlich eine feste Fahrbahn bekommen, nachdem es dort viele Jahre schlammig und nass war. An den Tunnelportalen gibt es Lichtschalter, so dass man nicht im Dunklen da durch muss. Das gefällt uns sehr gut.

In Seifen ist Schluss mit lustig. Der Radweg führt steil nach links den Berg hoch und genauso steil (angeblich 12%) wieder herunter nach Seelbach (Ww.). Überhaupt ist ab hier der Wiedtalradweg sehr hügelig und wird kaum noch im Tal geführt. So sammeln wir Höhenmeter. Kurz hinter Hanwerth biegen wir links ab nach Hattert. Hier ist eine Radroute nach Hachenburg ausgeschildert. Von der Planung auf Komoot wissen wir schon, was uns jetzt erwartet. Es geht einfach nur bergauf, in der Spitze bis etwa 8%. In Hattert passieren wir noch eines der schmalsten Drängelgitter, welche wir je gesehen haben. Das scheint recht neu zu sein, ist aber nervig. Nicht nur für uns Tandemfahrer. Für Nutzer von Kinderanhängern, Fahrrädern mit Packtaschen, Lastenrädern etc. ist diese Stelle keine Freude!

Kurz vor Hachenburg geht es wieder ein Stück bergab, nur im vom Ortsteil Altstadt wieder in die Kernstadt steil anzusteigen. Wir haben es vorher gewusst, aber bei über 30°C ist es schon mühsam. Unser Quartier ist das Parkhotel. Das hat einen verschlossenen Abstellraum für Fahrräder und für uns ein Schwimmbad, in welchem wir uns erfrischen. Die heutige Etappe ist etwa 65 km lang und hat knapp 660 Höhenmeter.

Nach einer angenehmen Übernachtung steht der dritte und letzte Tag an. Zum Glück sind fast alle Höhenmeter auf den ersten Kilometern zu machen. Es geht steil bergab, dann wieder bergauf bis kurz vor Gehlert, dann wieder runter und in Gehlert wieder hinauf. Kurz hinter Schmidthahn treffen wir auf den Dreifelder Weiher, welchen wir am Nordufer umrunden. Ein letzter kleiner Anstieg von max. 4% und wir erreichen Freilingen. Ab hier fahren wir einfach das Sayntal hinab. Das geht ganz einfach auf der Landstraße. Angst vor Autos sollte man hier natürlich nicht haben. Die Sayntalstraße endet in Bendorf-Sayn. Hier lockt uns der Biergarten vor dem Schloßpark.

Nun ist es nicht mehr weit bis nach Hause: in Engers überqueren wir auf der Örmser Brücke den Rhein und dann sind es nur noch etwa 12 km. Auch dieser Tag hatte etwa 65 km, aber nur 280 Höhenmeter.

Wir empfehlen diese Tour ausdrücklich zur Nachahmung!

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Im Westerwald 6

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